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Simone und Mario Wiesener, Soldatin und Soldat

In Gelsdorf fotografiere ich mein erstes Soldatenpaar für unser Fotoprojekt "Gesichter des Lebens". 

Simone (39) und Mario (43) Wiesener haben sich vor siebzehn Jahren kennengelernt und sind seit vierzehn Jahren verheiratet. Sie sind Eltern einer Tochter. Beide stehen seit über zwanzig Jahren im Dienst der Bundeswehr. Soldat verliebte sich also in Soldatin und umgekehrt. Simone und Mario sind ein ruhiges, ausgeglichenes Ehepaar. In der wärmenden Frühjahrssonne treffe ich Beide nach unserem Shooting zum Interview. Simone packt sogar leckere Nusschnitten aus, die wir gemeinsam genießen.

Soldat Simone und Mario Wiesener beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

„Ich habe einen typischen Stabsdienstjob in der Planung und Mario arbeitet seit Jahren in der IT. Dabei ist sein Schwerpunkt die Netzwerktechnik. Wir sind am gleichen Standort stationiert“, beginnt Simone.

 

Wie fühlt es sich an ein Soldatenpaar zu sein? Mario:

„ Ich wollte eigentlich nie eine Frau, die Soldatin ist. Warum weiß ich auch nicht.“ „Es fühlt sich einfach gut an und das bereits seit siebzehn Jahren“, meint Simone. „Keiner von uns beiden war bisher im Auslandseinsatz, aber das gegenseitige Verständnis für unseren Beruf ist einfach da. Wir müssen uns nichts erklären, auch wenn mal ein Einsatz anstehen sollte. Warum, wieso, weshalb fällt weg! Das ist ein ganz großer Vorteil“, sagt Mario. „Wir haben es irgendwie einfacher bei allem, was den Beruf betrifft. Da ist Verständnis für Mehrarbeit, Lehrgänge oder auch nur wenn es später wird“, ergänzt Simone und Mario nickt zustimmend.

Soldat Simone und Mario Wiesener beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Mir ist wichtig, dass ich meine Fotoshootings zu „Gesichter des Lebens“ in der Öffentlichkeit durchführe, um in Kontakt zu anderen Menschen zu kommen. Genau dies geschieht immer wieder, auch bei Simone und Mario ihrem Fotoshooting. Bereits als wir das Gelände betreten, interessiert sich ein Herr für uns, es war der Hausmeister. Fotografie die sichtbar macht.

Wie ist das mit Freundschaft und Kameradschaft?

„Einige Kameraden sind auch Freunde geworden und andere sind eben Kameraden. Sie helfen, wenn du Hilfe brauchst. Freunden vertraue ich auch private Dinge an und frage um Rat. Bei Kameraden tue ich das nicht“ Mario schaut zu Simone und führt den Gedanken fort: „Freundschaft hält über Jahre, auch wenn man versetzt wird. Kameradschaft bleibt rein dienstlich. Aber es können sich daraus Freundschaften entwickeln und das ist schön.“

Simone & Mario Wiesener fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Simone, macht es für dich einen Unterschied ob du mit einem Mann oder einer Frau zusammen arbeitest?

„Ich arbeite hauptsächlich mit Männern zusammen, da ja Soldatinnen immer noch zu wenige bei der Bundeswehr sind. In meinem Aufgabenbereich sind einfach nur Männer. Ich arbeite gerne mit ihnen.“

 

Was müsste geschehen, damit mehr Frauen den Weg zur Bundeswehr finden, Simone?

„Ich denke, die Vereinbarkeit von Familie und Dienst müsste einfach noch besser werden. Obwohl da schon viel passiert ist, im Laufe der letzten Jahre.“ Mario fügt hinzu: „Dieses Hinschauen auf ein Paar, wie bei uns, müsste verbessert werden. Also wenn eine Versetzung ansteht, müsste in der Planung der Partner mit einbezogen werden. Beide sollten dann eine neue Verwendung erhalten können. Also ein ganzer Familienblick mit persönlichen Gesprächen und nicht nur Bögen ausfüllen.“

Fotografiert Nikon Z7II + Z6II Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S + Nikkor Z 85mm 1,8 S
Meine Herzensfotos von den Beiden, dieses Lächeln von Simone

 Um viel mehr von Simone und Mario zu erfahren, hört dazu gerne auch das Interview hier auf der Website.

Fotografiert Nikon Z7II + Z6II Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S + Nikkor Z 85mm 1,8 S - Gesichter des Lebens

Simone und Mario Wiesener wirken auf mich, wie ein absolut aufeinander eingespieltes, harmonisches Team. Eine Einheit. Sie sind das erste Soldatenehepaar das ich fotografieren und kennenlernen darf. Es ist ein schönes Gefühl.

 

Ich frage weiter:

Welche beruflichen Wünsche habt ihr?

„Die Tätigkeiten und Aufgaben in meinem Job machen mir Freude und füllen mich komplett aus. Ich habe mein Ziel erreicht. So passt es!“ antwortet Mario. Simone überlegt kurz: „Also bei mir ist es nicht ganz so, sondern ein bisschen schwieriger. Es gab einfach zu viele Umstrukturierungen die letzten Jahre. Wichtig ist mir im Moment eigentlich die Vereinbarkeit von Familie und Dienst. Diese Umstrukturierungen lassen mich in meinem Beruf nicht ankommen. Gefühlt alle paar Monate gibt es schon wieder eine Veränderung. Das kostet Kraft. Ich möchte endlich mit Ruhe in meinem Job ankommen.“

Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Unser Gespräch zum Shooting habe ich aufgenommen und ich veröffentliche es hier. Zuhören ist ein wichtiger Teil meines Fotoprojektes „Gesichter des Lebens“. Ich schenke den Menschen Zeit und meine volle Aufmerksamkeit . 

Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Und sonst?

Simone: „Ankommen, wie gesagt.“

Mario: „Ich freue mich auf den bevorstehenden Sommer. Ich möchte an unserem Haus und im Garten arbeiten und mit Freunden den Sommer genießen!“ 

 

Ich bedanke mich herzlich bei Euch liebe Simone und lieber Mario. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute!

Es war ein ganz besonderes Shooting, danke. Ich wünsche euch einen wunderschönen Sommer!


Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das mein / unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

 

Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen.

 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Ein dickes Danke nach Kenia an meine liebste Freundin Iris die sich verantwortlich zeichnet für die Texte. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Danke an Simone und Heike meine Fotografinnen Gang und wunderbare Freundinnen und Frauen. 

 

Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!

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Kommentare: 1
  • #1

    Manuela (Donnerstag, 02 Juni 2022 11:32)

    Danke für diese Fotos, danke für das tolle Interview, danke an Euch Simone und Mario das ich Euch hier begegnen durfte. Frau Skrzypczak ganz ganz dickes Lob.
    Ich verfolge Ihr Projekt seit Beginn an und hoffe noch viele viele Ihrer Fotomomente erleben zu dürfen.
    Danke sagt Manuela aus Stuttgart