Gesichter des Lebens trifft das deutsche Team der Invictus Games 2023

Ich bin wieder in Warendorf. Eine Stadt mit vielen Erinnerungen. Hier habe ich letztes Jahr das deutsche Team für IG 22 Den Haag kennen gelernt und bis zu den Spielen in den Niederlanden begleitet. Damals waren es Rücki, Alex, Vocko, Marc, Achim, Kuddel, Thomas und Carsten die zu Gesichtern des Lebens wurden. Und jetzt bin ich wieder hier und treffe mit Jürgen Görlich, von der Soldaten- und Veteranenstiftung, auf die Mannschaft für Düsseldorf im September 23.

Diesmal sind die Voraussetzungen etwas anders als letztes Jahr. Neben einem Bildband ist eine Ausstellung im Landtag NRW, mit dem Schirmherrn, General Laubenthal, geplant. Die Mannschaft ist größer und weiblicher. Polizisten und auch Feuerwehr unterstützen das Team und der Anteil der körperlich Versehrten ist wesentlich höher.

Zuerst einmal bleiben uns drei Tage fürs erste Kennenlernen. Montag Anreise nach Warendorf und am Dienstagmorgen 10:00 Uhr Einweisung vor Ort. Was für ein komisches Gefühl, in die Kaserne zu fahren und mit Herrn Koch, Pascal und Naef, bzw. mit Judith und Katja die ersten bekannten Gesichter zu sehen. Vorweg ein dickes Dankeschön an Kapitän Koch und sein Team. Wir hatten freie Hand und jederzeit die Unterstützung, wenn wir danach fragten.

Im Anschluss hieß es, die Mannschaft kennen zu lernen. Wir also rüber in die Sporthalle E, die als der Treffpunkt gilt und von der Mannschaft „ihr Wohnzimmer“ genannt wird. Hier kann sich jeder so geben wie er möchte und es darf dort nicht fotografiert werden. Und hier treffen wir auch auf Jens, Meik und Kuddel, die bereits „Gesichter des Lebens“ sind und den anderen von dem Projekt erzählt und es ihnen schmackhaft gemacht haben.

Sind es am Anfang zirka 20 Menschen gewesen, die sich bereit erklärt haben, waren es am Ende der Woche 35 freiwillige Sportler, die „Gesichter des Lebens“ werden wollen. Wir waren und sind überwältigt und stehen voller Respekt vor dieser Herausforderung.

Mit feuchten Augen sagen wir hier einfach nur mal „Danke!“

Danke für das Vertrauen und die Offenheit dieses Teams.

Noch nicht ganz vollständig fotografiert die Mannschaft ❤️

So ein Team hat natürlich auch einen Mannschaftskapitän und einen Stellvertreter. Wir stellen sie euch als erstes vor, um ein wenig der Mannschaft und ihrem Spirit einzutauchen. Der frischgewählte Kapitän ist Jörg. Er trainiert für die Disziplinen Schwimmen, Tischtennis und Rollstuhlbasketball. Sein Stellvertreter ist Thomas, der in den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Sitzvolleyball und Bogenschießen in Düsseldorf antreten möchte. 

Zu den Spielen werden 500 Wettkämpfende aus 21 Nationen in Düsseldorf erwartet. Sie werden sich in diesen neun verschiedenen Disziplinen messen: Bogenschießen, Indoor-Rudern, Bankdrücken, Leichtathletik, Radfahren, Rollstuhl-Basketball, Rollstuhl-Rugby, Schwimmen, Sitzvolleyball und Tischtennis. 

Thomas war leider die ersten drei Tage nicht oft vor den Kameras ... Fotos werden beim nächsten Shooting nachgeholt :-)

Ein großer Block stellt die Leichtathletik dar. Hier gibt es Sprintdisziplinen von 100 über 200 bis 400m aber auch Kugelstoßen und Diskus. Dafür gibt es eine spezielle Leichtathletiksporthalle an der Schule der Bundeswehr um ein optimales Training durchführen zu können.

Zum Warmwerden gibt es ein Wurfspiel mit Medizinbällen in zwei Mannschaften. Und es ist sofort zu spüren, neben dem Ehrgeiz zu gewinnen, wird sich gegenseitig geholfen. Schaut euch mal Meik, Acki, Karina und Tobias an (links nach rechts) Armin, Sandra, Jens an (links nach rechts), wie sie sich einsetzen, füreinander kämpfen und sich gemeinsam freuen. 

Das Kennenlernen von Armin hat mich sehr gerührt, da Armin beweist was wir als Menschen schaffen können. 

Eine dicke Umarmung und Danke für dein Vertrauen. 

Nach einer Pause geht es dann zu den Wurfanlagen für das Diskus werfen und Kugelstoßen. Zwei technische Sportarten die außer Kraft und Bewegung, Koordination und Konzentration fordern. Der Abschluss war dann das Sprinttraining von Karina und Acki. Außer den sportliche. Aktivitäten bleibt allerdings auch Zeit für Emotionen. Nicht gestellt, offen und aus dem Bauch raus. Wir haben die beiden sofort ins Herz geschlossen.

Acki, Jürgen und Sandra am Diskus

Als Team Meik, Andre, Sandra, Karina und Jürgen am Diskus

Das ist Jens am Diskus ... und in der Mannschaft gibt es dreimal Jens ... 

Vorbereitung von Armin auf seinen Kugelstoß ...

an den Halterungen für die Kugel arbeitet Armin selbst um sie immer weiter zu verbessern. 

Die Kugelstoßer ... Armin und Tobias

Hier trainieren Karina und Acki gemeinsam

Erstes ❤️foto nach dem Training 

Was ich besonders schön finde, dass dieses Jahr bei der Mannschaft auch Frauen dabei sind.

Bildschöne Frauen ... hallo Karina, Sandra, Ramona, Mandy und Steffie.

Bereits 2022 haben uns die Ausdauersportarten Fahrradfahren und Indoor Rudern gefesselt. Hier gehen die Teilnehmer im Training bis an ihre Grenzen und auch darüber hinaus. Immer wieder gibt es Trainingsabläufe um die Leistungsfähigkeit zu steigern. 

Hochachtung vor Karina und Kuddel

Beim Rudern muss in bestimmten Zeiträumen Distanzen zurückgelegt werden. Hier messen sich Veteranen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gegeneinander. Wir sehen Meik, der bereits Erfahrungen bei den Invictus Games sammeln durfte. Oder Jens, der mit seiner Prothese nicht zufrieden ist, da sie beim ziehen am Gerät auf der Haut reibt. Aber auch Martin, einer unserer Rollstuhlfahrer, zieht aus dem Oberkörper heraus an den Seilen des Rudergerät. Je länger die Trainingseinheit dauert, je angestrengter sehen die Gesichter aus. Ebenso geben Kuddel , Jan und Sandra alles. Jeder und jede gibt alles, sie quälen sich für ihr persönliches Ziel im September.

Meik beim Indoor Rudern

Martin hochkonzentriert 

Kuddel gibt auch dieses Jahr wieder Gas, bereits letztes Jahr habe ich ihn schon beim Training fotografieren dürfen 

Jan powert sich komplett aus ... 

Sandra gibt ebenfalls alles 

Meine persönlichen ❤️momente. 

Fotos mit soviel Nähe, Vertrauen, Lächeln ... der Moment. 

Das Tatoo von Armin, die Nähe zulassen bei dem Training von Jens, Armin schenkt mir sein Lächeln,

Steffie bildschön beim Radfahren, Acki nach dem 100 Meter Lauf, zwei Herren unterwegs,

Meik nach seinem Interview, Kuddel mit dem Maskottchen Katze Kuh und dann wenn du

entdeckst das deine Kameras auch anderen gut stehen :-). 

Im gleichen Raum stehen die Trainingsgeräte zum Fahrradfahren. Hier gleichen sich die Bilder. Jens, Robin, Steffi, Karina, Ramona und Sandra quälen sich Minute um Minute. Die letzten 40 Sekunden, Anfeuerung und alles geben. Verzerrte Gesichter, stöhnen und nach Luft ringen, geschafft. Ihr könnt einfach nur stolz auf euch sein.

Jens und Robin konzentriert 

Karina gibt ihre ganze Konzentration und Kraft 

Sandra und Ramona sind die nächsten Damen im Team

Dies war Teil 1 oder unseres "Startshootings" vom Team Germany der Invictus Games 2023, beim nächsten Shootingartikel stellen wir Euch die Sportart Schwimmen, Tischtennis, Sitzvolleyball und Sitzbasketball und die wunderbaren Menschen der Mannschaft weiter vor. Dabei ist mir beim fotografieren auch eine "Knupserflocken" Bande begegnet :-). 

Diese Mannschaft zu fotografieren, dieses Vertrauen zu ihnen wachsen zu lassen und mit meinen / unseren Fotos ihnen ein Stückchen Menschlichkeit zu schenken, macht es besonders wertvoll ❤️.

Für uns, wie auch für das Team war es ein erster Schritt. Wir freuen uns auf die Fortsetzung und die Mannschaft besser kennen lernen zu dürfen. 

Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen und ihren Wegbegleitern gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

Soldat und Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen. Auch hier in unserem neuen BILDBAND. 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für den Text und seine Fotoassistenz. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

Ein dicker Dank geht an Nikon NPS Düsseldorf für die Unterstützung und die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit. 

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!