Die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) ist offizieller Partner meines Fotoprojektes Gesichter des Lebens. Ihren Vorsitzenden Uwe Köpsel porträtierte ich im Gebäude des Deutschen BundeswehrVerbandes in Berlin. Uwe Köpsel, 59 Jahre, ehemaliger Hauptmann der Bundeswehr ist Gründungsmitglied der im Jahre 2013 gegründeten SVS. Seitdem ist er für die vielseitigen Belange der Veteranen tätig.
Welche Aufgaben erfüllt die Soldaten und Veteranen Stiftung?
„Die Stiftung hilft Soldaten, Veteranen und auch deren Angehörigen bei der Bewältigung von Problemen, die aus ihrem Dienst heraus entstanden sind. Umfassend kümmern wir uns auch um die seelischen oder körperlichen Probleme unserer Soldaten. Gleichzeitig engagieren wir uns für die Sichtbarkeit und leisten Öffentlichkeitsarbeit für Veteranen, daher unterstützen wir auch dein Projekt "Gesichter des Lebens". Denn dieses Fotoprojekt rückt die Soldaten besonders ins Licht der Aufmerksamkeit. Menschen und ihre Schicksale werden endlich wahrgenommen. Ich erlebe Liebe und Leidenschaft in deiner Fotografie, Daniela. Menschliches Schicksal wird sichtbar.”
Ich frage wie die Soldaten zur Veteranen Stiftung finden.
„Oft geben sich die Kameraden untereinander den Wegweiser zu unserer Stiftung. Auch über Veröffentlichungen auf der Webseite des DeutschenBundeswehrVerbandes DBwV finden Hilfesuchende zu uns.
Wir möchten den Soldaten natürlich auch ein bisschen Selbstwertgefühl zurück geben. PTBS - Kranken z.B. geht nämlich auch das häufig verloren. Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit einer Pferdetherapie im zusätzlichen Angebot. Die Therapeuten, Heilpraktiker und Physotherapeuten kennen wir schon viele Jahre.
Uwe spricht über durch Kriegseinsätze erschütterte Seelen. Diese belasteten Menschen langjährig unterstützend zu begleiten, damit sie wieder ein wertvolles eigenständiges Leben führen können, sieht er als wichtigste Aufgabe der Soldaten und Veteranen Stiftung. „Es geht darum, zusammen mit dem Arbeitgeber Bundeswehr weitere Hilfsangebote wachsen zu lassen und umzusetzen. Wir arbeiten seit vielen Jahren sehr vertrauensvoll zusammen. Es macht eben einen Unterschied als Stiftung Hilfe anzubieten und zu leisten. Die Uniform ist weg und es zählt nur der Mensch mit all seinen Schwierigkeiten.”
Entstehen aus dieser Zusammenarbeit weitere Verknüpfungen?
„Ich spüre gerade jetzt entsteht wieder etwas Neues durch die Zusammenarbeit mit diesem Fotoprojekt. Wir können Gesichter des Lebens zeigen. Ich glaube fest daran dass wir alle irgendwann an diesem imaginären großen Tisch sitzen.
Wir dürfen gemeinsam groß denken, wie du immer sagst. Das werden wir tun!”
Um viel mehr von Uwe Köpsel zu erfahren, hört dazu gerne mit ins Interview zum Shooting hier auf der Website.
Wir befinden uns mittlerweile im Treppenhaus. Alles ist perfekt, das Licht, die Location und der Moment … als habe es die „Göttin der Fotografinnen“ wieder einmal so eingerichtet ☺️. Das Fotografieren erfüllt mich mit viel Freude und Liebe.
Warum ist es so schwierig die Belange der Soldaten in die Aufmerksamkeit der Gesellschaft zu rücken? „Wenn ich das wüsste wäre es einfacher. Es entstand bereits ein Netzwerk der Hilfe, angesiedelt beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Mehr als achtzig kleine Institutionen, Vereine und Stiftungen sind darin vereint und unterstützen ebenfalls Soldaten und Veteranen. Auch der DBwV und wir als SVS leisten unseren Beitrag in diesem Netztwerk.
Ein weiterer guter Ansatz sind die Invictus Games, paralympische Sportveranstaltungen für kriegsversehrte Soldaten, welche Ende April 2022 in Den Haag und 2023 dann in Düsseldorf stattfinden sollen. Hier kommen Veteranen aus aller Welt im sportlichen Geiste zusammen. Auch deutsche Soldaten trainieren für diese besonderen Wettkämpfe bereits intensiv.
Und mit dem schönen Projekt "Gesichter des Lebens" können wir ebenfalls nun eine breite Öffentlichkeit erreichen.”
01 Gesichter des Lebens ... was fällt Dir als Erstes dabei ein, wenn Du diese Worte hörst?
So unterschiedlich ein Leben verläuft, so unterschiedlich sind die Gesichter der Menschen. Sie spiegeln unsere Gefühlswelt.
02 Beschreibe dich mit drei Worten bitte
Ehrlich, verantwortungsbewusst, hilfsbereit.
03 Was ist für dich in deinem Leben das Wichtigste?
Ausgewogenheit, Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander.
04 Wie bist du zu dem Shooting gekommen und hast du (zu Beginn des Shootings) Zweifel gehabt?
Das liegt daran das ich schon einige Portraits vorhergesehen haben.
05 Wie hast du dich während des Shootings gefühlt?
Ein bisschen angespannt. Man hat ja so sein eigenes Verhältnis von Fotografien von einem selbst. Gleiches gilt, wenn man seine eigene Stimme von einem Tonträger hört.
06 Wie ging es dir als du deine Fotos zum ersten Mal gesehen hast?
Sie spiegeln mich perfekt getroffen wieder.
07 Was bedeutet es Dir Veteran zu sein?
Mir bedeutet es mehr, mit meiner Arbeit unseren Veteranen*innen etwas zurückzugeben. Für die da zu sein, denen das Leben und der Beruf vielleicht nicht so gut mitgespielt haben.
08 Welches wäre für dich die wichtigste Verbesserung in der deutschen Veteranenkultur?
Eindeutig: Gesellschaftliche Anerkennung. Deshalb ist dieses Projekt „Gesichter des Lebens“ so wahnsinnig wichtig.
09 Wie siehst du dich als Soldat in der deutschen Gesellschaft?
Ich sehe insgesamt, dass unseren Soldaten*innen die nötige Anerkennung immer nur dann zu teil wird, wenn wir im Inland bei Katastrophenlagen oder wie jetzt in der Pandemie zu Gunsten der eigenen Bevölkerung im Rahmen der Amtshilfe eingesetzt werden. Der weitgehende Teil der Gesellschaft blendet unsere Teilhabe an Auslandseinsätzen und damit die Wahrung unserer Sicherheitsinteressen aus.
10 Was würdest du anderen Veteranen sagen, warum Sie dieses Shooting machen sollen?
Wie Eingangs gesagt: Leben verlaufen unterschiedlich, Gesichter spiegeln dies wieder. Es ist wichtig, wenn man auf gesellschaftliche Anerkennung abzielt, durch das Porträtieren den Mensch hinter dem Beruf zu zeigen.
Unser Gespräch während des Shootings habe ich aufgenommen und ich veröffentliche es hier. Zuhören ist ein wichtiger Teil meines Fotoprojektes „Gesichter des Lebens“. Ich schenke den Menschen Zeit und meine volle Aufmerksamkeit .
Ich lächle Uwe beseelt an: „Wow, ist das ein gutes Gefühl gemeinsam etwas Gutes zu entwickeln!“ Er überlegt kurz und fasst zusammen: “Wir nehmen die Veteranen durch deine Fotografie anders wahr als wir sie sonst erleben. Dies ist das Faszinierende daran. Du schaffst es die Menschen richtig abzuholen.”
Ich versuche einen großen Bogen zu schlagen um der Persönlichkeit Uwe Köpsel auf privater Ebene Fragen zu stellen. Uwe, was wünschst du dir von den Menschen? „Ein friedvolles Miteinander! Zufriedenheit und dass wir als Menschen wieder mehr zusammenrücken.”
Wir beenden unser gemeinsames Shooting und Interview mit dem warmen Gefühl von Verbundenheit, Glück und Erfüllung in unserem gemeinsamen Wirken. Über Uwe’s Gesicht rinnt sogar ein kleine Träne der Rührung.
Mein herzliches Dankeschön an Uwe Köpsel!
Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das mein / unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere. Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin.
Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen.
Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Ein dickes Danke nach Kenia an meine liebste Freundin Iris die sich verantwortlich zeichnet für die wundervollen Texte. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Danke an Simone und Heike meine Fotografinnen Gang und wunderbare Freundinnen und Frauen.
Lasst uns weiterhin bitte die Gelegenheiten nutzen, ein Stückchen "besser" zu werden, Prioritäten anders zu setzen, unseren Mitmenschen mit Rücksicht und Liebe zu begegnen ❤️. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke.
Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.
„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“
Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!
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Sabine Marx (Freitag, 28 Januar 2022 08:29)
Beeindruckend ... freue mich auf weiteres zu diesen humanitären Fotoprojekt.
Hochachtung an Sie Frau Skrzypczak und danke an Herrn Köpsel.
Die Fotos gehen so tief, dass man einfach bleiben muss.
Grüsse sendet Sabine Marx